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Umschulung Industriekaufmann

Die Umschulung zum Industriekaufmann beziehungsweise zur Industriekauffrau kann die Basis für einen erfolgreichen Berufswechsel schaffen. Wer aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund einer veränderten Lage auf dem Arbeitsmarkt in seinem ursprünglichen Beruf keine Chance mehr hat, rutscht in die Arbeitslosigkeit ab. Damit dies kein Dauerzustand wird, ist eine Umorientierung dringend anzuraten. Diejenigen, die einen kaufmännischen Beruf im industriellen Umfeld ins Auge fassen, sollten sich näher mit der Industriekaufmann-Umschulung auseinandersetzen.

Berufsaussichten und Gehalt für Industriekaufleute

Menschen, die den Beruf Industriekaufmann/-frau ergreifen möchten, sollten sich zunächst mit dem Berufsbild auseinandersetzen. Dass es sich um eine kaufmännische Tätigkeit im industriellen Umfeld handelt, liegt auf der Hand. Was den Beruf konkret ausmacht, bedarf aber einer intensiveren Recherche. Im Zuge dessen erfährt man, dass man sich dem Personalwesen, dem Controlling, der Auftragsabwicklung und der Materialwirtschaft gleichermaßen widmen kann. Industriekaufleute leisten somit einen wichtigen Beitrag zum reibungslosen Ablauf in Industriebetrieben jeglicher Art. Daraus ergeben sich breit gefächerte Beschäftigungsmöglichkeiten in der gesamten Industrie.

Für Industriekaufleute gestaltet sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt überaus positiv. Auch in Bezug auf die Einkommenssituation weiß der Beruf zu überzeugen, obgleich es im Einzelfall erhebliche Unterschiede geben kann. Zur groben Orientierung kann man von einem durchschnittlichen Gehalt zwischen rund 30.000 Euro und 42.000 Euro brutto im Jahr ausgehen.

Per Umschulung Industriekaufmann/-frau werden

Die meisten Industriekaufleute erlernen den Beruf, indem sie nach dem Schulabschluss die duale Ausbildung absolvieren. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, denn man kann auch per Umschulung Industriekaufmann/-frau werden. Die Maßnahme schafft die Basis für einen nachhaltigen Berufswechsel und ist zumeist als außerbetrieblicher Lehrgang aufgebaut.

Der Ablauf der Industriekaufmann-Umschulung unterscheidet sich erheblich von der Berufsausbildung im dualen System. Beide Varianten führen aber zum offiziellen Berufsabschluss und sehen dementsprechend die folgenden Inhalte vor:

  • Betriebswirtschaft
  • Personal
  • Einkauf
  • Verkauf
  • Logistik
  • Rechnungswesen
  • Marketing

Voraussetzungen

Wer sich zum/zur Industriekaufmann/-frau umschulen lassen möchte, muss keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Da es um einen Berufswechsel geht, muss man eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf vorweisen können. Zudem sollte das Arbeitsamt die Maßnahme befürworten, damit die Finanzierung dieses Vorhabens sichergestellt ist.

Dauer

Anders als im Falle einer dualen Ausbildung müssen Teilnehmende an einer Industriekaufmann-Umschulung keine drei Jahre einplanen. Die Dauer der außerbetrieblichen Umschulung in Vollzeit beträgt in der Regel nur zwei Jahre. Der berufliche Neuanfang lässt sich somit in einem überschaubaren Zeitrahmen bewerkstelligen.

Kosten

Die Anbieter außerbetrieblicher Umschulungslehrgänge zum/zur Industriekaufmann/-frau erheben Gebühren, die sich typischerweise auf mehrere Tausend Euro belaufen. Zusätzliche Ausgaben und etwaige Prüfungsgebühren können die Kosten noch weiter erhöhen. Dass Umschüler/innen während der Maßnahme keine Vergütung erhalten, verschärft ihre finanzielle Situation noch zusätzlich.

Finanzierung der Industriekaufmann-Umschulung

Menschen, die sich in einer Phase der Arbeitslosigkeit befinden und diese beenden wollen, indem sie sich umschulen lassen, haben zumeist nicht die Mittel für eine kostspielige Umschulungsmaßnahme. Bereits der laufende Lebensunterhalt überfordert sie finanziell, weshalb sie auf Hilfe vom Amt angewiesen sind. Auch für den beruflichen Neuanfang kann man sich Hilfe vom Arbeitsamt holen. Dieses kann die Umschulungskosten übernehmen und zudem Hilfen zum Lebensunterhalt gewähren. Dadurch wird die Umschulung erst möglich.

Checkliste: Weiterbildungsmöglichkeiten für Industriekaufleute

Ambitionierte Industriekaufleute, die eine entsprechende Umschulung hinter sich haben, wissen die neuen Perspektiven sehr zu schätzen. Um langfristig voranzukommen, sollten sie sich auch weiterbilden. Seminare und Online-Kurse kommen hier als Anpassungsqualifizierungen in Betracht und sorgen für eine Erweiterung, Auffrischung, Aktualisierung oder Spezialisierung des vorhandenen Know-Hows. Dabei kann es unter anderem um die folgenden Themen gehen:

  • Rechnungswesen
  • Controlling
  • Logistik
  • Warenwirtschaft
  • IT
  • Personalwesen
  • Recht

Wenn es um ambitionierte Karrierepläne geht, ist eine Aufstiegsfortbildung für Industriekaufleute die perfekte Wahl. Durch den höheren beruflichen Abschluss können sie aufsteigen und so mehr erreichen. Die folgenden Fortbildungsabschlüsse bieten sich für Industriekaufleute besonders an:

  • Fachwirt/in
  • Betriebswirt/in
  • Fachkaufmann/-frau

Checkliste: Studienmöglichkeiten für Industriekaufleute

Dass immer mehr Menschen berufsbegleitend studieren, hat verschiedene Gründe. Einerseits sind das lebenslange Lernen und die zunehmende Akademisierung in aller Munde, andererseits setzen die Hochschulen verstärkt auf das Studium neben dem Beruf. So kann man ein Fernstudium, Abendstudium oder anderes Teilzeitstudium parallel zur Berufstätigkeit absolvieren. Industriekaufleute, die sich dies zunutze machen wollen, sollten vor allem die folgenden Studiengänge ins Auge fassen:

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Industriebetriebswirtschaft
  • Industriemanagement

Alternativen zur Industriekaufmann-Umschulung

Wenn es um die Industriekaufmann-Umschulung geht, kann von Alternativlosigkeit keine Rede sein. Berufswechsler/innen haben verschiedene Optionen und können beispielsweise auf einen der folgenden Berufe ausweichen:

  • Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung
  • Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement

5 Tipps für Teilnehmende an der Industriekaufmann-Umschulung

Es ist zwar zutreffend, dass die Industriekaufmann-Umschulung auf Berufswechsler/innen abgestimmt ist, aber dadurch wird sie keineswegs zu einem Spaziergang. Ein beruflicher Neuanfang ist stets eine große Herausforderung, die es zu meistern gilt. Nachfolgend finden Teilnehmende an einer solchen Umschulungsmaßnahme fünf nützliche Tipps:

  • Vergleichen Sie verschiedene Umschulungsanbieter aus der Region!
  • Absolvieren Sie die Umschulung gegebenenfalls in Teilzeit!
  • Nutzen Sie praktische Phasen, um Kontakte zu möglichen Arbeitgebern zu knüpfen!
  • Schließen Sie sich einer Lerngruppe an, um sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen!
  • Nehmen Sie die Unterstützungsangebote des Arbeitsamts an!

FAQ

Die Industriekaufmann-Umschulung dauert in der Regel zwei Jahre.

Angehende Industriekaufleute, die die duale Ausbildung absolvieren, brauchen dafür drei Jahre. Umschüler/innen können dahingegen von einer Dauer von nur zwei Jahren ausgehen. Das liegt vor allem daran, dass entsprechende außerbetriebliche Lehrgänge auf Berufswechsler/innen zugeschnitten sind.

Die Kosten der Umschulung zum/zur Industriekaufmann/-frau werden vielfach vom Arbeitsamt übernommen.

Dass die Umschulung zum Industriekaufmann eine kostspielige Angelegenheit sein kann, stellt sich schnell heraus. Hohe Lehrgangsgebühren, weitere Ausgaben und der laufende Lebensunterhalt sind hier zu nennen. Interessierte sollten sich daher an das Arbeitsamt wenden und dort die Möglichkeiten einer Förderung ergründen. Häufig übernimmt das Amt die Umschulungskosten und sorgt zudem für die Grundsicherung.

3 Empfehlungen für Interessierte an einem beruflichen Neustart als Industriekaufleute

Menschen, die im Zuge einer beruflichen Umorientierung als Industriekaufleute durchstarten möchten, setzen große Hoffnungen in diesen Schritt. Vorab sollten sie sich aber intensiv mit der Arbeitsmarktsituation auseinandersetzen, um einen realistischen Eindruck von den bestehenden Perspektiven zu gewinnen. Passend dazu gibt es die folgenden drei Empfehlungen:

  • Lassen Sie sich zu den Aussichten für Industriekaufleute beraten!
  • Befassen Sie sich bereits im Vorfeld mit Stellenangeboten für Industriekaufleute!
  • Beachten Sie, dass Sie sich auch nach dem Abschluss durch regelmäßige Weiterbildungen stets weiterentwickeln können!

Achtung! Tipp aus der Redaktion

Die Umschulung zum/zur Industriekaufmann/-frau ist für viele Menschen ein Wendepunkt, denn so beenden sie die Perspektivlosigkeit im alten Job und fangen noch einmal von vorne an. Gegebenenfalls ergibt sich aber auch ein anderer Weg für Späteinsteiger/innen. Der folgende Tipp aus unserer Redaktion sollte daher Beachtung finden.

Ziehen Sie gegebenenfalls eine Teilzeit-Ausbildung zum/zur Industriekaufmann/-frau in Betracht!

Eine Umschulung setzt stets voraus, dass man zuvor einen anderen Beruf erlernt hat. Wer keinen Berufsabschluss vorweisen kann und sich in der betreffenden Lebensphase beispielsweise um die Familie gekümmert hat, kann stattdessen eine Teilzeit-Ausbildung ins Auge fassen. Späteinsteiger/innen können so neben der Familie Industriekaufleute werden.


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