Die Abkürzung GMAT steht für „Graduate Management Admission Test“ – ein weltweit standardisiertes Testverfahren. Der Test wurde ursprünglich in den USA entwickelt, wo er auch heute noch durch den „Graduate Management Admission Council (GMAC)“ verwaltet wird. Die Kosten für den GMAT liegen derzeit bei 250 US-Dollar (zzgl. der Mehrwertsteuer). Sie können die Prüfung an verschiedenen Testzentren in Deutschland absolvieren, müssen sich aber zentral über die Website MBA.com anmelden.
Anders als beim TOEFL oder dem Cambridge Certificate handelt es sich allerdings nicht um einen reinen Sprachtest. Vielmehr weist er Ihre Qualifikation für Graduate Business Schools anhand von Sprach- und Logiktests nach. Vor allem an britischen und US-amerikanischen Colleges und Universitäten ist der GMAT zentral für die Zulassung.
So ist er für den begehrten MBA, den Master of Business Administration nahezu unerlässlich: Ein aktuelles, gutes GMAT-Ergebnis wird in der Regel vorausgesetzt. Aufgrund des beim GMAT verwendeten Punktesystems können Bewerber schließlich deutlich besser verglichen werden als nur anhand ihrer Noten, die aus völlig unterschiedlichen Studiensystem stammen können.
Der GMAT ist ein englischsprachiger Test – alle Aufgaben müssen auf Englisch bearbeitet werden. Dennoch zeigen Sie mit dem GMAT bei weitem nicht nur, dass Sie die englische Sprache hervorragend beherrschen, sondern vieles mehr:
Der GMAT Score, also die Punktzahl, die Sie erreichen können, teilt sich auf in zwei Bewertungen. Einerseits wird der sogenannte AWA-Score ermittelt, der prüft, wie gut Sie analytisch argumentierend schreiben können (Analytical Writing Assessment) sowie Ihre Fähigkeit getestet, vernetzt zu denken.
In den Gesamt-Score (Total Scaled Score) gehen andererseits die Ergebnisse der einzelnen Aufgaben eines quantitativ-mathematischen sowie eines verbalen Teils ein. Er umfasst eine Spanne von 200 bis 800 Punkten, wobei es nur die allerwenigsten schaffen, an der Höchstpunktzahl zu kratzen. Selbst überdurchschnittliche Punktwerte zwischen 650 und 700 sind selten.
So liegt der Durchschnitt, an dem sich auch MBA-Programme orientieren, bei 500 bis 550 Punkten, was in etwa 40 bis 60 Prozent des Gesamt-Scores entspricht. Auch die meisten Universitäten im deutschsprachigen Raum geben sich damit bereits zufrieden. Für renommierte Business Schools hingegen dürfen es gut und gerne 650 oder sogar 700 und mehr Punkte sein.
Insgesamt dauert der GMAT dreieinhalb Stunden. In dieser Zeit bearbeiten Sie Fragestellungen, die sich in vier Abschnitte aufgliedern. Die Teilbereiche decken also unterschiedliche Fähigkeiten und Kenntnisse ab.
Inzwischen wird der GMAT nur noch computerbasiert durchgeführt (Computer Adaptive Test), was die Besonderheit mit sich bringt, dass sich der Schwierigkeitsgrad dynamisch dem Testteilnehmenden anpasst. Konkret heißt das, dass Ihre Antworten sofort analysiert und die folgenden Testfragen danach ausgewählt werden. Das soll validere und sichere Ergebnisse bringen.
Wenn Sie mit Ihrem Ergebnis nicht zufrieden sind, können Sie den GMAT wiederholen, um Ihre Punktzahl zu verbessern. Das geht allerdings höchstens fünfmal innerhalb eines Jahres und erst frühestens 31 Tage nach dem letzten Test. Angesichts der hohen Kosten ist es natürlich dennoch in einem jeden Interesses, den GMAT im ersten Anlauf möglichst erfolgreich abzuschließen. Dafür ist eine umfassende Vorbereitung unverzichtbar.
Der GMAT stellt vor ganz spezifische Herausforderungen, selbst wenn Sie Prüfungssituationen gewohnt sind. Das liegt vor allem daran, dass Sie einerseits unter hohem Zeitdruck stehen und andererseits Fragetypen wie etwa das Analysieren einer Argumentation mitunter völlig neu sind, da sie in Schule, Studium und Berufsleben selten eine Rolle spielen.
Um den GMAT erfolgreich meistern zu können, sollten Sie also mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit einkalkulieren. Es gilt: Je gründlicher und länger Sie sich vorbereiten, desto besser dürfte Ihr Ergebnis ausfallen. Ein Muss sind zudem die Official Review-Bücher von GMAC, die Originalfragen zum Üben bereitstellen. Darüber hinaus bietet die Organisation eine spezielle GMATPrep-Software an. Es gibt sowohl eine kostenfreie Basisversion, das Starter Kit, als auch umfassendere Pakete, für die allerdings gezahlt werden muss.
Für den mathematischen Testabschnitt sollten Sie in jedem Falle Ihre Mathekenntnisse auffrischen. So ist es wichtig, dass Sie schnell in der Lage sind, Zahlen teilen zu können und auch die Primfaktorzerlegung sollte Ihnen nicht fremd sein. Idealerweise lernen Sie dafür ausreichend viele Primzahlen auswendig. Im verbalen Abschnitt des GMAT ist schnelles Lesen und Verstehen von englischen Texten gefragt. Das können Sie üben, indem Sie beispielsweise anspruchsvolle englischsprachige Tageszeitungen wie die New York Times oder, mit Blick auf Ihr Business Englisch, das Wall Street Journals lesen. Nicht zuletzt kann es zudem hilfreich sein, den TOEFL vorab anzugehen.
Die bisher vorgestellten Tipps zur Vorbereitung beziehen sich alle auf das Selbststudium. Doch nicht jedem liegt es, sich ganz alleine auf einen so anspruchsvollen Test wie den GMAT vorzubereiten. In diesem Falle kann ein Vorbereitungskurs hilfreich sein. Hier bekommen Sie unter Anleitung erfahrener Kursleiter einen tieferen Einblick in die einzelnen Aufgabentypen, erhalten wertvolle Tipps, üben das Zeitmanagement und können gezielt an Ihren eigenen Schwachpunkten arbeiten.