Wenn Sie an die spanische Sprache denken, dann spielen sich vor Ihrem inneren Auge vor allem Bilder von Strand, Meer und Paella ab? Dann sind Sie vielleicht vor allem daran interessiert, Spanisch zu lernen, um sich im Urlaub auf den Balearen, den Kanaren oder dem Festland im Supermarkt, Restaurant oder an Ausflugszielen orientieren und verständigen zu können.
Überaus nützlich sind grundlegende Spanischkenntnisse ebenso für Reisende in lateinamerikanischen Ländern wie etwa Peru. Doch nicht nur im Urlaub, auch im Berufsleben können sich profunde Spanischkenntnisse bezahlt machen. Mit über 500 Millionen Muttersprachlern und noch weitaus mehr Menschen weltweit, die es als Zweitsprache sprechen, ist Spanisch zudem eine relevante Wirtschaftssprache.
So unterschiedlich die Anforderungen und Ziele, so unterschiedlich sind auch die Wege zum Erfolg. Daher sollten Sie zunächst eine Art Standortbestimmung vornehmen: Konkret heißt das, Sie…
Um die erste Frage beantworten zu können, sind die Niveaustufen des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen“ des Europarats äußerst hilfreich.
Im Grunde genommen teilt er die Sprachkenntnisse in die drei Stufen A, B und C. Diese wiederum bilden ihrerseits nochmal Niveauunterschiede zwischen 1 und 2 ab. Damit ergeben sich insgesamt sechs Stufen. Sprachlernende auf Stufe A sind noch Anfänger, die leichte Texte verstehen und schreiben sowie einfache Konversation im Alltag betreiben können.
Auf Stufe B können Sie schon etwas schwierigere Texte lesen und sich über ein breiteres Themenrepertoire unterhalten. Auf der höchsten Stufe nähern Sie sich einem Muttersprachler an. Sprachlernende mit diesem Niveau können Sich über komplexe Sachverhalte, auch im beruflichen Kontext, austauschen und schwierige Texte problemlos nachvollziehen.
C2 |
(Fast) wie ein Muttersprachler: Sie können mühelos Gespräche in spanischer Sprache führen, verstehen auch Muttersprachler, die schnell sprechen, sehr gut und können auch komplexe Sachverhalte ausdrücken. |
C1 |
Sie können schwierige Texte lesen und verstehen sowie sich problemlos in Gesprächen in spanischer Sprache verständigen. |
B2 |
Ihr Textverständnis ist gut und Sie können alltäglichen Gesprächen auf Spanisch folgen und sich in der Sprache unterhalten. |
B1 |
Sie können sich zu einfachen und vertrauten Themen in Gesprächen äußern und verstehen auch etwas komplexere Texte bereits gut. |
A2 |
Einfache Texte zu erfassen bereitet Ihnen keine Probleme. In Alltagssituationen, wie etwa beim Einkaufen, können Sie sich auf Spanisch verständlich machen. |
A1 |
Einfache Texte zu verstehen und alltagsnahe Fragen und Aussagen zu formulieren, gelingt Ihnen ohne Anstrengung. |
Der Europäische Referenzrahmen ist kein verbindliches Regelwerk, aber er wird in den vielfältigsten Kontexten herangezogen: Die meisten Spanischkurse an privaten Bildungseinrichtungen, den Volkshochschulen, Universitäten oder im Internet greifen darauf zurück, um Lernende einzustufen.
Sie haben sich entschlossen, Spanisch zu lernen? Diese Entscheidung werden Sie sicherlich nicht bereuen. Besonders leicht könnte Ihnen das Lernen fallen, wenn Sie schon eine andere romanische Sprache wie etwa Französisch oder Italienisch können. Darüber hinaus müssen Sie keine neue Schrift oder gar Schriftzeichen lernen. Ungewohnt können hingegen zunächst die Akzente auf den Vokalen und das ñ sowie die Aussprache des S und des H in so manchem Wort sein.
Die korrekte Aussprache sollten Sie also üben – ob nun in einem Sprachkurs an der Volkshochschule oder eigenständig in einem Sprachtandem mit einem Muttersprachler ist ganz Ihnen überlassen. Auch mit Apps können Sie das Sprechen üben. Durch die automatische Kontrolle erhalten Sie dort zwar ebenfalls Feedback, werden allerdings nicht individuell verbessert.
Das Angebot an Spanischkursen an Volkshochschulen ist in der Regel sehr gut – insbesondere Anfängerkurse können Sie auch dann problemlos besuchen, wenn Sie nicht in der Großstadt leben. Bei der Auswahl sollten Sie darauf achten, dass die Lehrenden möglichst Muttersprachler sind. Alles in allem haben die Kurse an der VHS einige Vorteile:
Auf der Suche nach einem geeigneten Kurs, sollten Sie darauf achten, wie gut die Lehrenden sind und welche Lehrmaterialien verwendet werden. Dafür können Sie in aller Regel eine kostenfreie Schnupperstunde besuchen. Nutzen Sie diese auch, um mit anderen Kursteilnehmenden ins Gespräch zu kommen. So können Sie sich ein gutes Bild machen, ob Sie sich an der VHS wohlfühlen und Lernerfolge erzielen werden.
Fernhochschulen bieten sich ebenfalls an, wenn Sie die spanische Sprache neu erlernen oder Ihre Kenntnisse vertiefen möchten. Renommierte Anbieter wie die ILS, die SGD oder die Euro-FH bieten Lehrgänge für verschiedene Ausgangsniveaus und Ziele an. Vom Anfängerkurs über Kurse für Fortgeschrittene und sogenannten Volllehrgängen, die beides kombinieren, bis hin zu spezifischen berufsbezogenen Weiterbildungen – die Vielfalt der Angebote ist groß. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Fernhochschulen gegenüber Präsenzkursen einige Vorteile bieten:
Die Dauer eines Fernkurses variiert zwischen fünf und 15 Monaten, je nachdem, welchen Anbieter Sie wählen und welche Art von Lehrgang Sie machen möchten. Die Kosten belaufen sich auf 350 bis 900 Euro. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie entweder ein Zertifikat der Fernhochschule oder einen staatlich anerkannten Nachweis, wie beispielsweise das DELE (Diploma de Español Como Lengua Extranjera).
Gründe dafür, sich gegen einen klassischen Sprachkurs an der Volkshochschule oder an einer Fernhochschule zu entscheiden, sind mannigfaltig. Zumeist ist es bei den Kursen an der Volkshochschule die mangelnde Flexibilität, während bei den Fernhochschulen eher die Kostenfrage dagegenspricht.
Im Internet finden Sie diverse kostenfreie und kostenpflichtige Angebote, sodass es gar nicht so leichtfällt, den Überblick zu behalten. Um Grundkenntnisse zu erwerben, können sie ein guter erster Einstieg sein. Noch mehr als bei einem Kurs an der Fernhochschule ist aber Disziplin gefragt, damit Sie wirklich dranbleiben.
Dazu kommt, dass die meisten Websites nur einen kleinen Ausschnitt ihrer Inhalte kostenfrei zur Verfügung stellen. So können Sie beispielsweise in das Angebot von Lengalia schnuppern und verschiedene Probelektionen absolvieren.
Für Fortgeschrittene, die ihr Hör- und Leseverstehen üben möchten, sind spanische Nachrichtenwebsites im Internet oder Filme und Serien im Originalton interessant, beispielsweise die Erfolgsproduktion „Haus des Geldes“ (La casa de papel).
Apps sind eine tolle Möglichkeit für den ersten Kontakt mit einer Fremdsprache. Bei den großen Anbietern wie Babbel und Duolingo können Sie bequem, jederzeit flexibel und spielerisch Spanisch lernen.
Sprachapps eignen sich vor allem, wenn Sie Ihren Wortschatz ausbauen möchten – bei der Vermittlung von Grammatik und Sprachpraxis haben sie jedoch ihre Schwächen. Zudem müssen Sie in der Regel ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen, um in den Genuss des vollen Funktionsumfangs zu kommen.
Damit Sie im spanischsprachigen Ausland studieren oder arbeiten können, benötigen Sie einen anerkannten Sprachnachweis. Ohne ein Sprachzertifikat wird es schwierig, eine Universität oder ein Unternehmen von Ihnen zu überzeugen.
Es gibt verschiedene Sprachzertifikate – die Wahl für das für Sie richtige hängt entscheidend davon ab, wofür Sie es brauchen. So gibt es sowohl Tests, die eher den allgemeinen Sprachgebrauch abdecken, als auch solche spezifisch für den Beruf.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Sprachzertifikate vor:
Darüber hinaus gibt es einige Sprachzertifikate, die stärker berufsbezogen sind und von der spanischen Handelskammer ausgestellt werden. Dazu zählen das Diploma de Español Comercial (DEC) oder das weniger anspruchsvolle Certificado de Español Comercial (CEC).