Fachhochschulreife nachholen
Um die Fachhochschulreife nachholen zu können, steht hierzulande der zweite Bildungsweg zur Verfügung. Die Rückkehr an eine allgemeinbildende Schule ist für Erwachsene ohnehin ausgeschlossen, sodass sie sich nach Alternativen umsehen müssen. Zuweilen muss man aber auch gar nicht den zweiten Bildungsweg nutzen, sondern kann die Fachhochschulreife parallel zur Berufsausbildung erlangen. Ob und inwiefern dies möglich ist, muss stets im Einzelfall ergründet und gegebenenfalls bei der Schule erfragt werden. All diejenigen, die Schule und Ausbildung längst abgeschlossen haben und mit beiden Beinen im Berufsleben stehen, müssen sich dahingegen nach Alternativen umsehen. Zunächst ist es aber ratsam, sich mit dem Abschluss Fachhochschulreife auseinanderzusetzen, um zu ergründen, ob diese tatsächlich die richtige Wahl ist. Bei der Fachhochschulreife handelt es sich um einen gehobenen Bildungsabschluss, der mit einer Hochschulzugangsberechtigung einhergeht und zum Studium an einer Fachhochschule berechtigt.
Inhaltsverzeichnis
Die Fachhochschulreife: Allgemeine Informationen
Die Fachhochschulreife setzt sich grundsätzlich aus einem schulischen und einem praktischen Teil zusammen. Dabei ist es abhängig vom jeweiligen Bundesland, wann der Antrag auf den schulischen Teil der Fachhochschulreife gestellt werden kann. Gewöhnlich erwerben Schüler und Schülerinnen den schulischen Anteil mit dem Abschluss der zwölften, beziehungsweise der elften Jahrgangsstufe, wenn das allgemeine Abitur dort bereits nach zwölf Jahren absolviert ist. Durch einen sechsmonatigen berufsbezogenen Teil, beispielsweise in Form eines Praktikums, kann dann das Fachabitur erlangt werden und man erhält das Zeugnis der Fachhochschulreife. Um den Nachweis für den praktischen Anteil zu erbringen, kann alternativ auch entweder eine abgeschlossene, mind. zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nachgewiesen, oder eine nachgewiesene Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert werden. Daher geht es vielen, die das Fachabitur nachholen möchten, primär um den noch ausstehenden schulischen Teil, damit der Abschluss anerkannt werden kann. Die Fachhochschulreife berechtigt dann zum Studium vieler Studiengänge an Hochschulen, aber nicht an Universitäten, was der wohl wesentlichste Unterschied zur allgemeinen Hochschulreife ist.
Das Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg
- Abendgymnasium
- Kolleg
- Telekolleg
- Fernstudium
- Selbststudium
- Fachhochschulreife
Kennzeichnend für die Fachhochschulreife ist die Tatsache, dass sie zu einem Studium an einer Fachhochschule berechtigt. Dabei ist sie auf kein bestimmtes Fach beschränkt. - Fachgebundene Hochschulreife
Die fachgebundene Hochschulreife zeichnet sich dadurch aus, dass sie zu einem Studium an einer Fachhochschule oder Universität berechtigt. Dabei ist sie allerdings auf bestimmte Fächer oder Fachbereiche beschränkt und erlaubt daher nur ein einschlägiges Studium.
Voraussetzungen zum Erwerb der Fachhochschulreife
Alle, die die Fachhochschulreife nachholen möchten, müssen sich zunächst Gedanken über die Zulassungsvoraussetzungen machen und so im Vorfeld ergründen, unter welchen Bedingungen sie den gewünschten Schulabschluss nachträglich erwerben können. Hier ist es ratsam, sich an den Vorgaben der jeweiligen Schule zu orientieren. Beste Voraussetzungen bringen all diejenigen mit, die bereits über den Realschulabschluss verfügen und nun auf der mittleren Reife aufbauen möchten. Doch auch Menschen mit Hauptschulabschluss können die Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg in Angriff nehmen, ohne zunächst den Realschulabschluss nachholen zu müssen. Gegebenenfalls ist allerdings ein Vorkurs erforderlich, um den erforderlichen Bildungsstand zu erreichen.
Abgesehen von den Formalitäten sind auch die persönlichen Voraussetzungen auf dem Weg zur Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg nicht zu verachten. Belastbarkeit, Organisationsgeschick, Lerneifer, Ehrgeiz und Disziplin sind wichtige Eigenschaften, die die Basis für das erfolgreiche Nachholen der Fachhochschulreife schaffen.
Fachhochschulreife nachholen – Die Dauer
Auf dem zweiten Bildungsweg sind für den nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife in der Regel zwei bis vier Jahre zu veranschlagen. Die konkrete Dauer hängt von den Vorkenntnissen sowie der Lehrgangsform ab. Wer die Fachhochschulreife in einem Jahr nachholen möchte, kann dies zuweilen durchaus probieren. Diese kurze Dauer bietet sich für alle an, die die gymnasiale Oberstufe bereits teilweise absolviert, aber ohne Abschluss abgebrochen haben.
Die Kosten für das Nachholen der Fachhochschulreife
Die Kosten des nachträglichen Erwerbs der Fachhochschulreife sind ebenfalls nicht zu verachten und können in der Regel dem Informationsmaterial des Anbieters entnommen werden. Private Schulen erheben Gebühren von beispielsweise 2.000 Euro bis über 10.000 Euro. Im Gegensatz dazu sind Einrichtungen des zweiten Bildungsweges in öffentlicher Trägerschaft schulgeldfrei und können folglich kostenlos besucht werden.
Kann man die Fachhochschulreife per Fernstudium nachholen?
Was kann an Fachhochschulen studiert werden?
- Wirtschaft und Verwaltung
- Wirtschaft und Recht
- Ingenieurwissenschaften und Technik
- Informatik und Mathematik
- Kunst, Design und Gestaltung
- Medien und Kommunikation
- Naturwissenschaften
Gut zu wissen
All diejenigen, die die Fachhochschulreife nachholen und sich so neue berufliche Perspektiven verschaffen wollen, können im Zuge dessen bereits Schwerpunkte setzen, indem sie eine bestimmte Fachrichtung wählen. Dabei ist es sinnvoll, auf die persönliche Karriereplanung Rücksicht zu nehmen. Mitunter verfügt man auch schon über gewisse Erfahrungen in dem Fachbereich und hat es so vielleicht etwas leichter. Typische Schwerpunkte beim Nachmachen der Fachhochschulreife sind beispielsweise:
- Wirtschaft
- Verwaltung
- Sozialwesen
- Technik
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Bedenken Sie auch die Möglichkeiten eines Studiums ohne Fachbitur!
Berufstätige, die im Job zunehmend mit der Akademisierung konfrontiert werden und daher beschließen, die Fachhochschulreife nachzuholen, sollten um die Möglichkeit eines Studiums ohne Abitur wissen. Es ist folglich nicht zwingend erforderlich, das Abitur nachzumachen, um sich für eine Hochschulzulassung zu qualifizieren. Stattdessen kann diese über eine berufliche Qualifizierung, berufliche Aufstiegsfortbildung, Eignungsprüfung oder ein Probestudium erfolgen.
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