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Duale Hochschulen und Berufsakademien

An dualen Hochschulen lernen Studierende nicht nur den theoretischen, sondern auch den praktischen Aspekt des ausgewählten Studiengangs kennen. Die Ausbildung erfolgt zweigleisig, sodass die Studenten einen Teil der Inhalte an der Hochschule erlernen und den zweiten Teil im Unternehmen erleben.

Duale Hochschulen sind auf das duale Studium spezialisiert und bietet deshalb auch nur diese dualen Studiengänge an. Nichtsdestotrotz eignet sich das Studium an einer dualen Hochschule auch für Interessenten eines Fernstudiums, da die Hochschulen erkannt haben, dass die Kooperation mit Betrieben besser gelingt, wenn man nicht an Fahrtwege und räumliche Faktoren gebunden ist. Im Fernstudium kann man viel mehr Studenten erreichen und ihnen die Chance zum Studieren geben.

Was ist eine Berufsakademie und wird sie staatlich anerkannt?

Wer ein duales Studium in Erwägung zieht, der sollte bei der Recherche auch auf Berufsakademien (BA) achten. Berufsakademien gab es schon vor den dualen Hochschulen und sie sind die Vorgänger, aus denen sich diese in einigen Bundesländern entwickelt haben.

Es gibt duale Hochschulen bzw. Berufsakademien sowohl in staatlicher als auch in privater Trägerschaft. Jene mit nichtstaatlichem träger benötigen eine staatliche Anerkennung, um sich duale Hochschule nennen zu dürfen.

Achtung: Obwohl es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch Bildungseinrichtungen mit der Bezeichnung „Berufsakademien“ gibt, bieten diese keine dualen Studiengänge an. Es handelt sich hierbei um Schulen für Ausbildungsberufe.

Welche Bundesländer haben duale Hochschulen in staatlicher und privater Trägerschaft?

Staatliche Berufsakademien/duale Hochschulen: Baden-Württemberg
Sachsen
Berlin
Thüringen
Private Berufsakademien/duale Hochschulen: Hessen
Niedersachsen
Hamburg
Saarland
Schleswig-Holstein
Duales Studium nur an Fachhochschulen: Rheinland-Pfalz
Bayern

Studienangebote und Abschlüsse

Die Studieninhalte verbinden Theorie und Praxis, sodass Absolventinnen und Absolventen beim Berufseinstieg bereits erste Praxiserfahrung vorweisen können. Damit stehen sie in direktem gegensatz zu Universitäten, die ihren Fokus auf die Theorie setzen.

Um genau das richtige Studium zu finden, hilft es, sich bei der Studienwahl eine Übersicht über das gesamte Studienangebot zu machen. So kommen die meisten Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft, Sozialwesen, Technik und Gesundheit.

Duale Hochschulen und Berufsakademien bieten ausschließlich duale Studiengänge an, daher benötigt man für die Immatrikulation auch einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen. Welche Praxispartner die Hochschule besitzt, erfährt man in der Studienberatung, wo man eine Liste der Betriebe ausgehändigt bekommt.

Befindet man sich bereits im Berufsleben und möchte sich in seiner Position weiterentwickeln, so kann man auch mit dem eigenen Arbeitgeber ein duales Studium anfangen. Dafür muss man entweder selbst eine Hochschule in der Nähe finden oder einen passenden Fernstudiengang wählen oder man überlässt den Personalern des Unternehmens die Suche.

Hier kann man nach einem dualen Studium Ausschau halten, welches direkt als Fernstudium angelegt ist, da die Hochschulen die Bedürfnisse für flexible Lernzeiten bereits erkannt haben.

Übersicht der Zeitmodelle

Für das Studium an einer dualen Hochschule gibt es mehrere Zeitmodelle, welche die Zeit an der Hochschule und im Betrieb eintakten. In der Regel wird ein Blockmodell oder Wochenmodell angewendet. Welches Modell speziell für einen selbst gilt, kann man sich nicht aussuchen, da es im Kooperationsvertrag direkt zwischen der Hochschule und dem Unternehmen abgemacht wird.

Studiert man mit Blockmodell, so wechselt man zwischen Betrieb und Berufsakademie in Blöcken von je drei Monaten bzw. zwölf Wochen. Im Wochenmodell hingegen verbringt man in der Woche drei Tage im Unternehmen und zwei Tage in der Hochschule.

Ein berufsbegleitendes Präsenzstudium plant die Vorlesungen entweder abends in der Woche oder am Wochenende ein. Im reinen Fernstudium ist man an keine Zeitmodelle gebunden, da es auf das flexible Lernen ausgelegt ist.

Welche Abschlüsse bieten duale Studiengänge?

Früher wurden alle Abschlüsse an einer Berufsakademie mit einem nicht akademischen Diplom-Abschluss „Diplom-… (BA)“ beurkundet. Heute sind die Abschlüsse der Berufsakademien durch die Bologna-Reform denen der Hochschulen gleichgestellt. Dennoch findet man immer noch Einrichtungen, die den alten Diplom-Abschluss auszeichnen, welcher nicht für einen weiterführenden Studiengang qualifiziert.

Diese Abschlüsse kann man erwerben:

  • Bachelor
  • Master
  • Abgeschlossene Berufsausbildung

Kosten und Finanzierung

Bei einem Studium an einer dualen Hochschule sollte man sich frühzeitig über die Kosten informieren, damit man sich Gedanken über die etwaige Finanzierung machen kann. Obwohl man eine feste Vergütung bekommt, reicht diese nicht unbedingt zur Kostendeckung aus.

Es gibt keine pauschalen Werte für die Höhe der Studiengebühren. Dennoch ist ein guter Anhaltspunkt, wie auch bei anderen Hochschularten, den Träger in Augenschein zu nehmen. Staatliche Hochschulen verzichten auch hier meist gänzlich auf Studiengebühren und verlangen nur den Semesterbeitrag. Private Hochschulen sind im Vergleich dazu etwas teurer.

Der eigentliche Aspekt, den man im Auge behalten sollte, ist die Handhabung der Zahlung der Studiengebühren im Ausbildungs- bzw. Arbeitsvertrag. Dort wird nämlich geregelt, ob und wie weit das Unternehmen die Studiengebühren übernimmt und ob wie sich das auf das Gehalt auswirkt.

Muss man für alle Gebühren selbst aufkommen, so sollte man über zusätzliche Unterstützung durch BAföG, Wohngeld, Kindergeld und weiteres nachdenken, da das Gehalt nicht unbedingt alle Kosten abdecken kann. Dabei ist aber zu beachten, dass nicht jede Einrichtung für BAföG förderungsberechtigt ist.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

  • Große Auswahl an Studiengängen
  • Feste Vergütung
  • theoretische und praktische Inhalte
  • gleichzeitig Berufserfahrung sammeln

Nachteile

  • große Belastung
  • Abhängigkeit vom Unternehmen
  • Studienwechsel oder Studienabbruch kaum möglich

Bekannte duale Hochschulen in Deutschland

Es gibt einige duale Hochschulen und Berufsakademien in Deutschland, die auch ein Studium anbieten, welches sich wunderbar für Berufstätige und jene anbietet, die aufgrund der Entfernung nicht direkt den Campus besuchen können. Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • IU Internationale Hochschule
  • Steinbeis SMI
  • RFH Köln
  • Nordakademie
  • accadis Hochschule
  • FHM – Fachhochschule des Mittelstandes
  • Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
  • Technische Hochschule Nürnberg
  • Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

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