Abendstudium
Viele Berufstätige erkennen im Laufe ihrer Tätigkeit, dass ein akademischer Grad ihrer beruflichen Entwicklung sehr zugutekommen würde und ihnen zu einem Aufstieg auf der Karriereleiter verhelfen könnte. Wer bereit ist, einen nicht unwesentlichen Teil seiner Freizeit zu opfern, und nach Feierabend studieren möchte, liegt mit einem Abendstudium goldrichtig. Dieses stellt trotz Job einen voll anerkannten akademischen Grad in Aussicht und entspricht somit voll dem Trend des lebenslangen Lernens.
Das Abendstudium ist allerdings keine neuartige Erscheinung, sondern längst fest im Bereich der Erwachsenenbildung beziehungsweise des berufsbegleitenden Studiums etabliert. Menschen, die sich heute für einen berufsbegleitenden Abendstudiengang entscheiden, stoßen so vielfach auf Anbieter mit jahrelanger Erfahrung, von der sie erheblich profitieren können. Gleichzeitig ist das Ganze aber auch kritisch zu sehen, denn ein akademisches Studium mit einer vollen Berufstätigkeit zu vereinbaren, ist alles andere als ein Kinderspiel.
Wer ein berufsbegleitendes Studium in Betracht zieht, sollte im Zuge seiner Recherche auch über ein Abendstudium nachdenken. Um sich einen ersten Eindruck davon zu verschaffen, kann es sinnvoll sein, direkt bei verschiedenen Hochschulen nachzufragen und dort das kostenlose Informationsmaterial unverbindlich anzufordern. Unabhängige und allgemeingültige Informationen erhält man so aber kaum, weshalb eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Thematik unabdinglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Definition Abendstudium
Die Definition des Abendstudiums schafft die Basis für jegliche weitere Recherche und zeigt auf, dass das wesentliche Merkmal eines Abendstudiums darin besteht, dass die Lehrveranstaltungen abends stattfinden. Je nach Hochschule können die regelmäßigen Präsenzen zum Teil auch an den Wochenenden stattfinden. Die Termine sind aber stets so gelegt, dass sie sich nicht mit den gewöhnlichen Arbeitszeiten überschneiden.
Darüber hinaus müssen die Teilnehmer selbstverständlich auch zuhause lernen und können sich nicht einzig und allein auf die Präsenzen verlassen, die in der Regel an ein oder zwei Tagen in der Woche vorgesehen sind. Um das volle Pensum eines Studiums mit dem Ziel Bachelor, Master oder MBA trotz der knapp bemessenen Vorlesungszeiten bewältigen zu können, ist ein intensives Selbststudium ein absolutes Muss.
Die Vor- und Nachteile eines Abendstudiums
Die Vorteile eines Abendstudienganges liegen mehr oder weniger auf der Hand und lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Vereinbarkeit mit dem Beruf
Da die Präsenzen abends beziehungsweise gegebenenfalls auch am Wochenende stattfinden, lässt sich ein Abendstudium bei normalen geregelten Arbeitszeiten berufsbegleitend bewerkstelligen. - Regelmäßige Präsenzen
Im Gegensatz zu einem Fernstudium setzt das Abendstudium auf regelmäßige Präsenzen, so dass man leichter am Ball bleibt, gegebenenfalls direkt beim Dozenten nachfragen und sich zudem mit den Kommilitonen austauschen kann. - Gleichwertiger und anerkannter Abschluss
Handelt es sich bei dem Abendstudium um ein akademisches Studium neben dem Beruf, muss man sich keine Sorgen bezüglich der Anerkennung machen. Der Bachelor, Master oder MBA ist vollkommen gleichwertig und erweist sich vielfach als überaus nützlicher Karrierebaustein.
Wie alles im Leben hat aber auch das Abendstudium seine Schattenseiten. Erwähnenswert sind dabei vor allem die folgenden Punkte:
- Keine zeitliche Unabhängigkeit
Ein negativer Punkt ist vielfach die Tatsache, dass ein Abendstudium fixe Präsenztermine vorgibt. Eine zeitliche Unabhängigkeit, wie dies beispielsweise im Fernstudium gegeben ist, existiert bei Abendstudiengängen folglich nicht. - Anfahrten
Örtlich sind Teilnehmer eines Abendstudiums ebenfalls gebunden und müssen regelmäßig an der Hochschule beziehungsweise am nächstgelegenen Studienzentrum erscheinen, um dort an den Präsenzen teilzunehmen. Zum Teil ergeben sich so relativ weite Anfahrtswege, die es dann nach Feierabend zu bewältigen gilt. - Eingeschränkte Vereinbarkeit mit Beruf und/oder Familie
Die festen Präsenzzeiten sorgen dafür, dass mehr oder weniger außergewöhnliche Arbeitszeiten ein absolutes K.O.-Kriterium sind. Wer beispielsweise Schichtarbeit leistet, kann das Abendstudium kaum mit dem Beruf vereinbaren. Selbst Überstunden können ein echtes Problem darstellen. Auch die Vereinbarkeit mit der Familie kann sich schwierig gestalten. - Kosten
Nicht zu verachten sind auch die Kosten, die im Abendstudium vielfach anfallen. Da es sich bei den Anbietern in vielen Fällen um private Hochschulen handelt, die sich über die Studiengebühren finanzieren, können die Kosten durchaus beträchtlich sein.
Menschen, die berufsbegleitend studieren möchten und ein Abendstudium in Betracht ziehen, sollten nicht den Fehler machen, ausschließlich den Vorteilen Aufmerksamkeit zu schenken. Die anfängliche Euphorie lässt rasch nach, während die enormen Herausforderungen eines Abendstudiums mehr und mehr in Erscheinung treten. Nur wer bereits vorab die Vor- und Nachteile kannte, wusste von Anfang an, worauf er sich einlässt.
Voraussetzungen für ein Abendstudium
Neben Belastbarkeit, Disziplin und Entschlossenheit müssen Interessenten an einem Abendstudium ebenfalls das (Fach-)Abitur mitbringen, um sich für ein solches berufsbegleitende Studium mit dem Ziel Bachelor einschreiben zu können. Unter anderem für beruflich Qualifizierte und Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung können Ausnahmeregelungen gelten.
Ist dahingegen der Master das Ziel, muss ein einschlägiges Erststudium nachgewiesen werden. All diejenigen, die per Abendstudium den MBA anstreben, müssen ebenfalls ein erstes Studium abgeschlossen haben, die Fachrichtung ist allerdings irrelevant.
Dauer eines Abendstudiums
Für den Bachelor wird üblicherweise eine Regelstudienzeit von sechs Semestern veranschlagt, während Master-Studenten von vier Semestern ausgehen müssen. Ein berufsbegleitendes Studium dauert allerdings zumeist länger, weil es lediglich in Teilzeit neben dem Beruf absolviert wird. Auf das Abendstudium trifft dies grundsätzlich ebenfalls zu, wobei es dank der regelmäßigen Präsenzen üblicherweise schneller als ein reines Fernstudium vonstattengeht.
Welche Fächer stehen als Abendstudium zur Auswahl?
Grundsätzlich sind nahezu alle Studienfächer auch als Abendstudium realisierbar, so dass es von den Anbietern abhängt, welche Fächer hier tatsächlich zur Auswahl stehen. Im Allgemeinen sind hier wirtschaftswissenschaftliche, gesundheitswirtschaftliche, ingenieurwissenschaftliche sowie sozialwissenschaftliche Studiengänge besonders stark vertreten. Berufstätige aus diesen Bereichen nutzen ein Abendstudium besonders gerne, um sich weiterzubilden und so aufzusteigen.
Wo kann man ein Abendstudium absolvieren?
Als Anbieter von Abendstudiengängen treten mehrheitlich private Hochschulen in Erscheinung, die sich voll und ganz auf das Abendstudium konzentrieren. Zum Teil mischen hier aber auch staatliche Hochschulen mit, die ihr Angebot an klassischen Präsenzstudiengängen um berufsbegleitende Studiengänge erweitern und so unter anderem mit dem Abendstudium auch Berufstätige erreichen wollen. Beispielsweise in Köln, München, Frankfurt, Berlin und Hamburg wird man so fündig und kommt in den Genuss mehr oder weniger großer Wohnortnähe.
Gibt es Alternativen zum Abendstudium?
Selbstverständlich muss es nicht gezwungenermaßen ein Abendstudiengang sein, denn das berufsbegleitende Studium ist in verschiedenen Varianten verfügbar. So kann man ein Wochenendstudium in Angriff nehmen, ein duales Studium mit einer Berufsausbildung kombinieren, berufsintegrierend per Teilzeitstudium studieren oder ein flexibles Fernstudium absolvieren.
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